Neuerwerbungen

Neuerwerbungen

Dr. W. PH. Schimper: Versuch einer Entwicklungs-Geschichte der Torfmoose (Sphagnum) und einer Monographie der in Europa vorkommenden Arten dieser Gattung, Stuttgart 1858, 96 Seiten mit 27 Kupfertafeln.

Die seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert einsetzende Moor- und Torfliteratur kreiste neben der Frage nach einer effizienten Torfgewinnungsmethode, auch um die Ursprünge der Moore. Dazu gab es zwar verschiedene Theorien, doch die schlüssige wissenschaftliche Erklärung mit einem breiten Konsens stand noch immer aus. Heute wissen wir, dass Torfmoose (Sphagnum) die charakteristischsten Arten der Hochmoore und eine der wichtigsten Torfbildner sind. Durch den anatomischen Bau ihrer Zellen wirken Torfmoose wie ein Schwamm. So sind sie in der Lage, das bis zu 30fache ihres Trockengewichtes an Wasser aufzunehmen, um dieses nur langsam an ihre Umwelt wieder abzugeben. Stetig wachsen die Pflänzchen, wobei der untere Teil bedingt durch den Lichtabschluss abstirbt und vertorft. Torfmoose sind dadurch für das Wachstum von Hochmooren von nicht zu unterschätzender Relevanz. Bis zu diesem Stand der Wissenschaft war es ein langer forschungsintensiver Weg. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts konnte mit der einsetzenden Professionalisierung der Botanik als Teilgebiet der Biologie für unser heutiges Verständnis adäquat die Pflanzendecke der Moore erforscht werden.

Bibliothek und Bildarchiv

Bibliothek und Bildarchiv

Die Bibliothek, das Bildarchiv und die graphische Sammlung sind im Obergeschoss der Eingangshalle zusammengeführt. Die wissenschaftliche Bibliothek beherbergt Schriftgut zum Themenspektrum Moor, Torf und Siedlungsgeschichte. Das Museum sammelt fachübergreifend und überregional sowohl historisches, als auch geographisches, naturkundliches und technisches Schriftgut, Bildmaterial, (technische) Zeichnungen und Grafik zu oben genannten Themen. Darüber hinaus besitzt das Museum einige bedeutende ehemalige Privatsammlungen. Beispielhaft zu nennen ist die des Oldenburger Ingenieurs Richard, die Literatur, Fotografie und Zeichnung zum Thema Torfabbautechnik umfasst und einige bibliophile Kostbarkeiten aus mehreren Jahrhunderten enthält. Der gesamte Bibliotheks- und Archivbestand ist nach Geschlossenheit und Umfang im deutschen Raum einmalig.

Nutzung: Im Rahmen von mehreren Projekten, werden zur Zeit die Bestände des Emsland Moormuseums mittels „LIDOS“ und „Augias Museum“ verzeichnet. Insoweit inhaltlich zusammengehörige Teilbestände in ihrer Gesamtheit erfasst sind, werden diese demnächst für die Internetrecherche zur Verfügung stehen. Soweit wir dies ermöglichen können, kann die Sammlung auch jetzt schon zu wissenschaftlichen Forschungszwecken genutzt werden. Um Voranmeldung wird gebeten.

Ansprechpartner im Haus: Ansgar Becker, Tel: 05937 7099912

Abb.: Das in lateinischer Sprache verfasste Handbuch „de Turffis“ ist 1658 in Groningen erschienen und gilt als ältestes gedrucktes Werk zum Thema Torfabbau.

Link zur Suchfunktion: https://bibliothek-moormuseum.ifaust-online.de/

Objektsammlung

Objektsammlung

Sammlungskonzept
Das Sammlungskonzept des Emsland Moormuseums berücksichtigt hinsichtlich seiner Sammlungsschwerpunkte die Vorgaben des dezentralen Museumskonzeptes des Landkreises Emsland, in Anlehnung an die thematisch – inhaltliche Ausrichtung aller anderen emsländischen Museen. Daneben findet ein fachlicher Austausch mit den regionalen- und überregionalen Museen statt. Im Bereich der Archivalien geschieht die Abstimmung mit den Archiven der Region (Niedersächsisches Staatsarchiv Osnabrück, Niedersächsisches Staatsarchiv Oldenburg, Drents Archief Assen (NL) sowie Kreisarchiv Meppen). Ein überregionaler Austausch mit Kulturinstitutionen, die ebenfalls zum Themengebiet forschen und sammeln, ist über die Sektion 7, Landeskunde und Umweltbildung, innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT) dauerhaft gegeben.

Entsprechend unseres Museumsauftrages werden die Sammlungsgegenstände katalogisiert, fach- und sachgerecht gelagert, wenn notwendig auch restauriert. Mittlerweile umfasst die Sammlung ca. 18.500 Objekte (von der Lokomobile bis zur Moorseife),die allerdings noch nicht vollständig katalogisiert sind.

Sammlungsschwerpunkte des Emsland Moormuseum
Eine Übersicht der thematischen Schwerpunkte auf den jeweiligen geografischen Fokus ergibt folgendes Sammlungsbild:

− Landes- und Siedlungskultur des 17. und 18. Jahrhunderts (Emsland)
− Besiedlung und Kultivierung vorindustrielle Zeit (Nordwestdeutschland)
− Anfänge des technischen Torfabbaus (Deutschland)
− Allgemeine Moor- und Torfkunde (Deutschland/International)
− Landes- und Siedlungskultur des 19. und 20. Jahrhunderts mit der Emslanderschließung nach 1945 (Emsland)
− Torfgewinnung- und Verarbeitung (Schwerpunkt Deutschland, International)
− Technischer Torfabbau und Naturschutz (Deutschland)
− Wirtschaftliche Bedeutung der Moore (Emsland/Deutschland/International)
− Internationale Einordnung und Zusammenarbeit (International)
− Strukturprobleme (International)
− Sonderthemen: Balneologie, Städtehygiene etc. (Deutschland)

Ansprechpartner im Haus: Ansgar Becker, Tel: 05937 7099912

Abb.: Torfballen in Miniaturformat, Werbegeschenk des Torfstreuverbandes, um 1950

Binnenkolonisierung, Moorkultivierung und Torfwirtschaft in Nordwestdeutschland

Binnenkolonisierung, Moorkultivierung und Torfwirtschaft in Nordwestdeutschland

Binnenkolonisierung, Moorkultivierung und Torfwirtschaft in Nordwestdeutschland

Ziele des Projektes:

1. Die Aufsiedlung kultivierter und nichtkultivierter Moore wird in Hinblick auf die Motivation, Steuerung, Quantität und Dynamik vergleichend untersucht. Welche Entwicklung nahmen die Moorsiedlungen, die zunächst Satelliten der Zivilisation inmitten der Ödnis bildeten, innerhalb der Moorkultivierung und wie sind diese im Prozess zu bewerten? Welche wirtschaftliche Dynamik entfallteten die Moorsiedlungen und Moorsiedler? Wie sind die Lebensbedingungen der Siedler in den einzelnen Zeitläuften zu bewerten?
2. Die Torfindustrie wird spätestens 1920 zu einer Leitindustrie in ganz Nordwestdeutschland, nimmt erheblichen Einfluss auf die Kultivierung der Moore und bindet Kapital in der Region. Es wird erforscht, welche räumliche Verteilung die Torfindustriebetriebe in welchen Zeitabschnitten einnahmen, wie viele Arbeitskräfte beschäftigt waren, welche Produkte wie und auf welchen Wegen vermarktet wurden, welche Wirtschaftskraft die Betriebe entfalteten und welchen Einfluss die Torfabbauverbände auf wirtschaftliche und politische Entscheidungen nehmen konnten.
3. Bis heute sind die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Steuerungsmechanismen, die zur Moorkultivierung, Besiedlung und Torfnutzung führten, nicht hinreichend beschrieben. Insbesondere die Arbeit staatlicher Stellen in Preußen (u.a. die Zentrale Moorkommission) und die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsverbänden und Interessensgruppen wird aufgearbeitet.

Ansprechpartner: Dr. Michael Haverkamp, Telefon: 05937 709990

Abb.: Baggerkopf eines Schwarztorfbaggers der Fa. Wieland, um 1950 

Ausbildungskooperation MUSEALOG

Ausbildungskooperation MUSEALOG

MUSEALOG (www.musealog.de) ist eine Fortbildungsmaßnahme die sich an Kunsthistoriker, Historiker, Volkskundler, Kulturwissenschaftler richtet und eine museumsspezifische Weiterbildung in den Methoden der wissenschaftlichen Objektdokumentation mittels EDV und des allgemeinen Museums- und Kulturmanagements bietet. MUSEALOG bildet seit Mai 1997 angehende Museumsmitarbeiter aus und steht für die kooperative und dialoggeprägte Zusammenarbeit der beteiligten Museen. Die Teilnehmer/innen sind während des Projekts am Emsland Moormuseum mit der Erfassung und Dokumentation der Sammlungsbestände befasst. Parallel dazu erhalten sie eine Einführung in die Sammlungsdokumentation und -verwaltung und können an kleineren Projekten mitwirken.

MUSEALOG ist das gemeinsame Weiterbildungsprojekt

Das Emsland Moormuseum stellt einen bis zwei Ausbildungsplätze im Rahmen von MUSEALOG. Interessenten können sich an die Geschäftsstelle von MUSEALOG wenden – dort finden Sie auch den Termin für den nächsten MUSEALOG Jahrgang – oder sprechen in unserem Hause Herrn Ansgar Becker, Tel: 05937 7099912 an.

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