Meet your Neighbours / Treffe Deine Nachbarn

Meet your Neighbours / Treffe Deine Nachbarn

Fotografien von Niall Benvie

Die Praxis, Menschen, Tiere und Pflanzen vor einfachen weißen Hintergründen zu fotografieren ist nicht neu. Die Ursprünge reichen bis in die späten 1940er Jahre zurück, als der amerikanische Fotograf Richard Avedon einen Jungen und einen Olivenbaum in Sizilien vor einem strahlend weißen Himmel fotografierte. Seine damalige Assistentin Susan Middleton fragte sich, ob sich die gleiche Kraft auch in Porträts von Wildtieren entfalten könnte und erfasste so als Erste gleich große Teile eines Ökosystems, die Artenvielfalt der nordwestlichen Hawai-Inseln. Die Abwesenheit des Kontextes von Vorder- und Hintergrund sowie Lebensraum kennzeichnet die Feldstudiobilder visuell und in Bezug auf ihre Intention. Sie geben objektiv und detailliert wieder, wie die Dinge aussehen, seien sie belebt oder unbelebt, zunächst frei jeden Zusammenhanges.

Einzeln gezeigt oder in Gruppen zusammen gefasst, bilden sie neue Kontexte. Diese Form der Darstellung von Wildpflanzen und -tieren hat manchmal mehr mit Malerei als mit Fotografie zu tun, erinnert zumindest sehr daran. Die Motive werden vor einem rein weißen, von hinten beleuchteten Hintergrund fotografiert, der ihre durchscheinenden Eigenschaften verdeutlicht und ihnen eine Tiefe verleiht, die bei gewöhnlichen „Ausschnitten“ nicht vorhanden ist. Die Bilder würdigen und zelebrieren die Individualität; sie eignen sich gut, um daraus komplexere, informationsreiche Kompositionen zu erstellen. In diesem Fall entstanden alle Aufnahmen in den Schutzgebieten des Internationalen Naturpark Moor, ergänzend zum Projekt der Erfassung von Flora und Fauna am Emsland Moormuseum. Meisterhaft erstellt Niall Benvie Einzel um Einzelbild, erhöht dadurch die Aussagekraft und komponiert im Kontext mit anderen Aufnahmen neue Zusammenhänge der Tier- und Pflanzenwelt nebenan – Meet your Neighbours!

Niall Benvie ist ausgebildeter Fotograf und seit vielen Jahren als Naturfotograf tätig. Er ist schottischer Staatsbürger, lebt aber  in Frankreich und bereist mit seinen fotografischen Projekten ganz Europa. Zahlreiche naturfotografische Ausstellungen und Publikationen gehören zu seinem breiten Schaffensspektrum.

https://www.benvieart.eu

Niall Benvie: Kamerakunst. Naturfotografie als künstlerisches Medium, Tecklenborg Verlag, 2024.

 

Erforschung der Sammlung Richard

Erforschung der Sammlung Richard

Erforschung der Sammlung Richard – einzigartige Quelle zu Torfabbau und Produktentwicklung in Deutschland für die Zeit 1950 bis 1980.

Das Forschungsprojekt soll die Forschungssituation zur Torfindustrie für die Zeit nach 1945 (1950-1985) deutlich verbessern. Das Emsland Moormuseum verfügt mit dem Nachlass des Oldenburger Ingenieurs Karl-Hinrich Richard (11.8.1913-22.7.1994) über einen (umfangreichen) Bestand, der die Thematik Torfproduktion, Produktentwicklung und Nutzung dicht abbildet. Der Bestand besteht aus etwa 50 Aktenordnern, darin abgelegte maschinen- und handschriftlichen Notizen, Skizzen, Reisenotizen, Korrespondenzen, Fotografien, technische Zeichnungen, technische Konstruktionspläne, Produktblätter, Werbebroschüren – dies alles für den niedersächsischen, europäischen- und osteuropäischen Raum innerhalb der Zeitläufte von 1950 bis 1980. In den Aktenordnern thematisch geordnet die Themen: Torfabbaumaschinen, Torfabbaumethoden, Torfprodukte, Torfverarbeitung nach verschiedenen Bereichen (Schwarztorf, Weißtorf, Gartenbau, energetische Nutzung, Trocknungsverfahren usw.), Moorschutz/Naturschutz, Torfabbauindustrie (nach Ländern sortiert Europa sowie Russland), Internationale Forschung, Kongresse, Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde. Daneben hat Karl-Hinrich Richard eine äußerst umfassende Literatursammlung zu fast allen der oben genannten Themen angelegt, die bis in das 17. Jahrhundert zureicht. Er war Autor von etlichen Fachartikeln zu den genannten Themen und hielt national und international Fachvorträge zu obigen Themen u.a. in Quebec, Leningrad, Minsk, Dublin, Uppsala, Athlone usw.

Als Fachingenieur war Karl-Hinrich Richard an der Entwicklung von Torfabbaumaschinen und Produktionsmaschinen zur Verarbeitung der Torfe beteiligt. Er hat für nahezu alle Abtorfungsfirmen im niedersächsischen Raum gearbeitet oder hatte engen Kontakt zu diesen Firmen. Außerdem betreute er in ganz Europa von ihm konstruierte Maschinen. Wie diese Verflechtung zu Stande kam, ist nicht hinreichend klar. Da er als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde und als Mitglied der International Peat Society zudem international gut vernetzt war, hat er immer schon seine Arbeit in die Entwicklung des europäischen- und außereuropäischen Raumes eingeordnet. So war er lange Jahre für die Vereinigten Nationen weltweit (vor allem Afrika) in Fragen des Torfabbaus beratend tätig. Inwieweit Richard in der Zeit des Nationalsozialismus in Kriegshandlungen oder in den Torfabbau, etwa in den annektierten Ostgebieten verstrickt war, ist nicht bekannt. Für die Zeit bis 1945 gibt es kaum Informationen zu seiner Person. Es wird also im Projekt ebenfalls notwendig sein, diese Fragestellung aufzulösen.

Zu einem Meeting im Museum trafen sich v.l.n.r. Dr. Michael Haverkamp, Direktor Emsland Moormuseum, Dr. Michael Schmidt, Prof. Dr. Christof A. Rass, Universität Osnabrück und Markus Jähnichen, Projekt Digitalisierung am Emsland Moormuseum.

Im geplanten Forschungsprojekt sollen die in Aktenordern grob systematisierten Überlieferungen Richards digitalisiert und geordnet werden. Da die Literatur bereits mit Hilfe des Programmes LIDOS erfasst wurde, kann eine Zuordnung zur Literatur direkt erfolgen. In weiteren Schritten soll der Bestand nach technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen untersucht werden, dabei werden die vorhandenen Bestände der Versuchsanstalt für technische Moorverwertung Hannover sowie der Torfforschungsanstalt Bad Zwischenahn herangezogen. Es geht unter anderem um Fragen der technischen Entwicklung von Abtorfung, der Produktentwicklung in den Bereichen Weiß- und Schwarztorf, der Einordnung dieser Entwicklung in die Wirtschaftslage der jeweiligen Zeit im lokalen Raum und auf Landesebene, nationale und internationale Einflüsse auf Produktion und Produktentwicklung, Arbeitskräfteeinsatz und Arbeitskräfteentwicklung in Vergleich mit den anderen Industrien Niedersachsens. Ein Abgleich mit den in den Landesarchiven vorhandenen einschlägigen Aktenüberlieferungen zur Torfindustrie erfolgt in Stichproben. Eine Einordnung der niedersächsischen Torfindustrie in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes nach 1945 wird dann möglich sein. Fragen zur Innovationsfähigkeit der Torfindustrie auch im internationalen Kontext können beantwortet werden. Das Museum wäre dann zudem endlich in der Lage auch die Dauerausstellung mit dem Thema Torfindustrie nach 1945 auszustatten, um so die Besucher an eine der wichtigsten zeitgenössischen Fragestellungen heranzuführen: Ist der Einsatz von Torf im privaten Gartenbau und im Erwerbsgartenbau in Zeiten des Klimawandels und der Bedeutung intakter Moore für das weltweite Klimageschehen noch zeitgemäß, nachhaltig und verantwortbar.

Das Gemeinschaftsprojekt der Universität Osnabrück, Fachbereich Geschichte (Prof. Dr. Rass) und dem Emsland Moormuseum (Dr. Michael Haverkamp) läuft zunächst vom 1.3.2024 bis zum 30.6.2025. Das Projekt wird mit Mitteln des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums finanziert. Hierzu auch: https://nghm.hypotheses.org/20944

Wissenschaftler im Projekt ist Dr. Michael Schmidt
05937-709990
schmidt@moormuseum.de

Heideimkerei im Emsland Moormuseum – Bienenpfad

Heideimkerei im Emsland Moormuseum – Bienenpfad

Das Emsland Moormuseum bietet auf dem Museumsgelände Informationen zu historischer Heideimkerei und aktueller Bienenzucht im Emsland. Seit einigen Jahren hält das Moormuseum Honigbienen auf dem Museumsgelände. Der Bienenpfad beginnt in der Ausstellungshalle und führt dann über den Siedlerhof (Insektenhotel) und die Streuobstwiese (Bienenbeuten) zum Buchweizenfeld auf dem Hochmoor (Infoplattform). Dort informiert eine kleine Ausstellung mit Bienenvolk und Schaukästen über Heideimkerei und Bienenhaltung früher und heute. An der Museumskasse gibt es speziell für diesen Rundgang einen Flyer mit Informationen zum Rundweg und eine Karte.

Wo: Museumskasse
Was: Flyer Honigbienen / Heideimkerei
Wie: Kostenlos
Hörführung durch die Ausstellung und einen Teil des Außengeländes

Hörführung durch die Ausstellung und einen Teil des Außengeländes

An der Museumskasse steht ein Audioguide bereit, der durch Ausstellung und Außengelände führt. Aufgebaut als szenische Führung werden Sie von einer Biologin und einem Moormeister des 19. Jahrhunderts durch das Museum begleitet.
Inhaltsreich und spannend erfahren Sie über die Dialoge der Protagonisten was ein Moor ist, wie die Moore besiedelt und wirtschaftlich genutzt wurden und was Arbeiten und Leben im 18. und frühen 19. Jahrhundert bedeutete.
Wurden seinerzeit die Moore als Ödland und zu kultivierender Raum betrachtet, versuchen wir heute die wenigen verbliebenen Moore zu schützen und zu erhalten. Auch diese Diskussion erleben Sie im Rahmen der etwa einstündigen Führung.

Wo: Museumskasse
Was: Iguide Hörführung
Wie: Kostenlos, ein Pfand muss hinterlegt werden.
Zukünftig: Upload auf das eigene Smartphone über moormuseum.de
Junior Ranger – Aktiv für die Natur

Junior Ranger – Aktiv für die Natur

Die Junior Ranger Programme in den Nationalparken,  Biosphärenreservaten oder Naturparken sind für Kinder im Alter von 7 – 12 (14) Jahren konzipiert. Etwa 40 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 16 Jahren kommen derzeit regelmäßig zu den Junior Ranger Treffen ins Emsland Moormuseum.

Wir veranstalten viele Mit-Mach-Aktionen, die mit den Tieren und Pflanzen des Moores zu tun haben oder helfen durch Arbeitseinsätze in der Pflege der regionalen Moore. Regelmäßig unternehmen wir Junior Ranger Zeltlager, Tagesausflüge oder Exkursionen in den Naturpark vor Ort aber auch in andere Schutzgebiete. Gemeinsam lernen wir uns draußen in der Natur zu verhalten. Mehr Informationen über die Junior Ranger gibt es im Internet auf junior-ranger.de

Die Junior Ranger sind eine feste Gruppe. Bei Interesse bitte telefonisch oder per Mail nach freien Plätzen erkundigen. Es gibt bereits eine Warteliste.

Wer kann Deine Fragen beantworten?
Informationszentrum des Internationalen Naturparks Bourtanger Moor – Bargerveen im
Emsland Moormuseum
Leitung: Janna Gerkens / Dr. Michael Haverkamp
Geestmoor 6
49744 Geeste – Groß Hesepe

Schreibe eine Email an: gerkens@moormuseum.de
Oder ruf einfach an und frag nach Janna Gerkens: Telefon: 05937 – 70 99 916

Hinweis: Da es jederzeit Änderungen geben kann, schaut immer den aktuellen Stand auf www.moormuseum.de und checkt eure E-Mails. Bitte beachtet die Anmerkungen zu Kleidung und Ausrüstung eines Junior Rangers in eurem Logbuch! Bitte unbedingt zu den einzelnen Terminen anmelden!

Das aktuelle Jahresprogramm könnt Ihr hier aufrufen und Euch ggf. ausdrucken:

Das Projekt Junior Ranger am Emsland Moormuseum wird finanziell unterstützt durch die BOLL Logistik.

Veranstaltungen des Internationalen Naturparks Moor (für Junior Ranger mit Ausweis kostenfrei!)

Programm bitte auf der Website des Naturparks Moor abfragen: http://www.naturpark-moor.eu/de/naturpark/naturparkkompakt/veranstaltungen/

Bitte unbedingt vorher informieren, ob die Veranstaltung durchgeführt wird oder ob sich Änderungen ergeben!!!

Veranstaltungen NABU: Programm bitte auf der Website des NABU abfragen: https://www.nabu-emsland-mitte.de

Junior Ranger Tagesfahrt nach Borkum

Junior Ranger Tagesfahrt nach Borkum

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